Das Gnadenbild
Das Gnadenbild in Telgte zählt zu den ältesten Darstellungen dieses Bildtyps, welches vor allem im norddeutschen Raum weite Verbreitung fand. Dargestellt ist der Augenblick, in dem der Leichnam Christi vom Kreuz abgenommen und in den Schoß seiner Mutter gelegt ist. Entstanden ist das Telgter Gnadenbild vor 1348, aus Pappelholz geschnitzt und farbig gefaßt.
Das Bildwerk wurde bei den alljährlich stattfindenden Flurprozessionen getragen. Nach den Religionswirren des 16. Jahrhunderts und dem Ende des Dreißigjährigen Krieges wurde der Ausbau der Wallfahrtsstätte gefördert. Mit der Errichtung einer neuen Wallfahrtskapelle im Jahre 1654 wurde durch die Einführung regelmäßiger geschlossener Prozessionen die innige Verehrung des Gnadenbildes neu begründet. Seit Jahrhunderten ist Telgte das Ziel vieler Pilgergruppen, vornehmlich aus dem Münsterland, dem Osnabrücker Land und dem Emsland.
Anlässlich der 150. Wallfahrt wurde vom Metallbildhauer Bernd-Jürgen Hagedorn, eine Medaille geschaffen. Sie zeigt im Stark-Relief aus massiver Glocken-Bronze den alljährlichen Pilgerweg von Osnabrück nach Telgte.